Nasser Staub auf allen Wegen!
Jede Distel hängt voll Regen,
Und der Bach schreit wie ein Kind!
Nirgends blüht ein Regenbogen!
Ach, die Sonn ist weggezogen
Und der Himmel taub und blind!
Traurig ruhn des Waldes Lieder,
Alle Saat liegt siech darnieder,
Fröstelnd schläft der Wachtel Brut.
Jahreshoffnung – fahler Schimmer!
Mit den Menschen steht’s noch schlimmer:
Kalt und fühllos schleicht ihr Blut!
(…)
Fleh‘ zu Gott, der grüne Saaten
Und das Menschenherz beraten,
Bete heiss und immerdar,
Dass er, unsre Not zu wenden,
Licht und Wärme wolle senden
Und ein gutes Menschenjahr!
Gottfried Keller (1819-1890) Schweizer Schriftsteller, Dichter und Politiker
Drei Strophen aus seinem Gedicht „Regen-Sommer“
Alle Fotos Brigitte Fuchs
da schau her! auch g.keller hat das also schon erlebt…
sind wir zuversichtlich, dass sich das wetterblatt noch wendet 🙂
schön deine baum-wurzel bilder!
glg. durch das feucht-nasse land.
Wahrscheinlich ist das nicht der erste und letzte Regen-Sommer.
Und noch können wir auf ein paar wärmere und stabilere Tage hoffen.
Merci, Merlin. Ja, verlieren wir nicht den Glauben an den Sommer!
Sei lieb gegrüsst an diesem weiteren Regentag!
Verregnete Sommer hat es sicher schon immer gegeben, und früher mit schlimmeren Folgen für Ernte und Überleben, die heute mit technischen Mitteln einigermaßen ausgeglichen werden können. Ich erinnere mich an solche Beschreibungen in der Literatur, Gottfried Kellers Gedicht ist ja ein sehr eindrückliches Beispiel, das ich noch nicht kannte. Kein Grund für uns zu verzagen, denke ich.
Liebe Grüße von
Eva
Du hast recht, Eva.
Verzagen müssen wir bestimmt nicht. (Zumindest wir hier sind und waren nicht an Leib und Leben bedroht.)
Freuen wir uns an dem, was schön ist und uns Freude bereitet!
Einen lieben Dank und Gruss zu dir.
Eindrucksvoll, wie er schreibt,
der Herr Keller
„Kalt und fühllos schleicht ihr Blut!“
Und wie alle Zeiten
hoffen wir
Das steckt eben in unserem Blut!
Liebe Grüsse
Gerhard
Ja, das Leiden wie das Hoffen stecken uns seit je im Blut.
Lieben Gruss zu dir.
Herr Keller ist in diesem Werk irgendwie lebensprall…….
Ja, wir wünschen uns ein gutes Menschenjahr.
Ja.
Gruß von Sonja
Ach ja: Möge dieser Wunsch, den ich auch hege, nicht verhallen!
Auf ein gutes Menschenjahr!
Grüss dich, Sonja!
Früher,
liebe Frau Quer,
wurden solche Regensommer wohl häufiger erlebt, als wir es heute gewohnt sind…
Kellers Gedicht geht tief.
Mit einem herzlichen Gruss in den Mittwoch
Hausfrau Hanna
Ja, sein Gedicht geht unter die Haut.
Zumal es manche Menschen zur Zeit besonders hart trifft – nicht nur durch Wasserfluten, auch durch Flächenbrände…
Einen herzlichen Gruss zurück zu Ihnen, liebe Hausfrau Hanna.
Eindrucksvolle Zeilen! Regenreiche Sommer hinterlassen – wie auch trockene Hitzewellen – ihre Spuren – heute wie früher.
Heitere Grüsse und trockene Füsse
Britta
So ist es, Britta, und wir müssen immer wieder von neuem damit klar kommen.
Bleib auch heiter und halt die Füsse trocken! :–)
Lieben Gruss.
zum glück braucht bei uns niemand mehr hungern wegen des wetters. aber wenn wir nicht lernen, anders mit der natur umzugehen, werden weltweit mehr menschen in not sein. das konnte gottfried keller nie ahnen, und unsere naturferne hätte er, glaube ich, auch nicht erwartet.
nachdenkliche grüße, roswitha
Ja, das stimmt, Roswitha.
Damals wurde noch nicht so krass in die Natur eingegriffen wie heute.
So viel wurde seither falsch gemacht…
Und die Reaktionen der Natur sind nur logisch.
Ebenfalls sehr nachdenkliche Grüsse.
Für mich ist dieser Sommer einfach nur sehr grün 😉
Die Arbeit im Garten verlagert sich vom alltäglichen abendlichen und notwendigen Gießen der vergangenen Jahre zum immer wiederkehrenden, gelegentlichen „Unkrautzupfen“.
Herzliche Spätabendgrüße
Für unsereine bringt das viele Nass natürlich Vorteile.
Immerhin. :–)
Sei herzlich gegrüsst, Mona Lisa!