Scherben

Foto Brigitte Fuchs

 

Und wird die Welt auch noch so alt,
der Mensch, er bleibt ein Kind!
Zerschlägt sein Spielzeug mit Gewalt,
wie eben Kinder sind!

Wann alles erst in klein zerstückt
und nichts mehr zu verderben,
so sucht er wieder – neubeglückt –
und spielt dann mit den Scherben.

 

 

Carl Spitzweg (1808-1885) deutscher Apotheker, Maler und Zeichner der Spätromantik und des Biedermeiers

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

28 Antworten auf Scherben

  1. merlin sagt:

    dann hoffen wir, dass scherben auch glück bringen können.
    durch das loch bekommt die kugel etwas mehr individualität 🙂
    glg. in den sonntag.

  2. Eva sagt:

    Spitzwegs Worte kann man wirklich auch in größere Zusammenhänge übertragen.
    Und was sehe ich hinter den Scherben – hat sich da jemand ein Nest gebaut?

    Noch nicht stürmische Grüße von Eva

  3. Quer sagt:

    Oh ja, das kann man. Fehden, Sachbeschädigungen, Überfälle oder gar Krieg fallen mir dabei ein.
    Ob da ein Nest gebaut wird? Ich weiss nicht. Ich sah eigentlich nur Füllmaterial und Moos. Aber wer weiss…

    Bei uns ist auch ein Sturm im Anmarsch. Er soll uns bald erreichen, ach!

    Liebe Sonntagsgrüsse.

  4. Zitante Christa sagt:

    Der Herr Spitzweg, nicht nur mit künstlerisch mit Pinsel und Stift unterwegs, sondern auch mit Worten – so war mir das nicht bekannt.

    Und das mit dem größeren Zusammenhang: Wenn man die blaue Kugel als Erde betrachtet, sind wir auch schon bei der (Um)Weltzerstörung, ob der Autor das wohl schon im Sinn hatte?

    Die erste Windböe ist hier auch schon angekommen, hoffen wir, daß alles glimpflich verläuft…

    Einen sonntäglichen Gruß von
    Christa

    • Quer sagt:

      Genau, liebe Christa. Die Umweltzerstörung kommt ganz, ganz weit vorne auf diese Liste. Und vielleicht ist der Schaden, den wir bereits angerichtet haben, noch weit grösser als dieses ausgeschlagene Stück…

      Noch ist es hier windstill, aber wir sind auf der Hut.
      Hab einen möglichst harmlosen Tag und sei lieb gegrüsst!

  5. PepeB sagt:

    Wie beruhigend, dass sich auch mit Scherben spielen lässt. Die Lust, Dinge zu ergründen, könnte vielleicht auch ohne Zerstörung gehen?
    Ich hoffe, wir kommen alle gut durch den Sturm.
    Aus der Ruhe davor
    Petra

  6. Quer sagt:

    Ohne Zerstörung wäre ganz sicher besser. Ohne Erfahrungen dagegen geht fst nichts.
    Ja, der Sturm macht uns auch Sorgen. Hoffen wir auf mildernde Umstände.
    Lieben Sonntagsgruss zu dir.

  7. Roswitha sagt:

    Es heißt doch auch, Scherben bringen Glück. Bei Spitzweg das Glück des versunkenen Spieles, insgesamt könnte doch ein Schaden eine sichtbare Mahnung sein. Es regnet halt kein Verstand vom Himmel, ich bin z. B. ganz erschüttert darüber, dass Flugreisen in D so zugenommen haben.
    Ich wünsche Dir einen Sturmfreien Sonnentag, Roswitha

  8. Quer sagt:

    Danke für dein Feedback, Roswitha.
    Spannend, wie vielschichtig und aktuell man Spitzwegs Verse deuten kann.
    Tja, es scheint, dass die Macher auf dieser Welt nicht mal durch Schaden klug werden.
    Hab auch einen „zahmen“ Sonntag!

  9. mona lisa sagt:

    Scheint mir ein Frostschaden zu sein. Wenn die Keramik Risse aufweist, in die Wasser eindringt, sprengt der Frost sie auseinander.
    Ich beobachte solche „Verfallsphänomene“ inzwischen ganz gern – vor allem in meinem Garten, vielleicht komme ich dann irgendwann mit den eigenen auch besser zurecht, weil’s einfach dazugehört 😉
    Sonnige, schon leicht stürmische Grüße

  10. Quer sagt:

    Ganz richtig, Mona Lisa. Man sieht sogar die Risse, die offenbar zu diesem Schaden geführt haben.
    Dennoch fand ich die beschädigte Kugel passend zum Spitzweg-Gedichtchen.

    Und wie du finde ich auch, dass man sich mit den eigenen „Beschädigungen“, die das Leben unweigerlich mit sich bringt, arrangieren sollte.
    Sonnige, noch ruhige Grüsse zurück.

  11. Klaus-Dieter Kowalsky sagt:

    passe auf dich auf, es wird wirklich sehr stürmisch, Klaus

  12. Quer sagt:

    Das mache ich, Klaus.
    Lieben Dank und Sonntagsgruss.

  13. Lothar Lange sagt:

    Und auch das Kind, wenn es mal alt,
    haut gerne, wenn es bös gekränkt
    sein Hab und Gut in Scherben.
    Und kindisch freut es sich und denkt:
    „So gibt es nichts zu erben.“
    ______________________________
    Hihi! 🙂
    Viele liebe Grüße!
    Lo

  14. Britta sagt:

    Obwohl es eine Kunst ist, aus etwas Kaputtem etwas Neues zu schaffen, mag ich es auch sehr, wenn Dinge dank Umsicht lange erhalten bleiben.
    Heitere Grüße in den noch sonnigen Tag
    Britta

  15. Quer sagt:

    Genau: Langsam wird es wieder attraktiv, Dinge zu hegen und bei Bedarf zu reparieren.
    Liebe Grüsse in den Sonntagabend.

  16. Szintilla sagt:

    Ein Sternenloch in der Kugel bietet dem Moos ein nettes Plätzchen. Ich darf morgen auch mit Scherben spielen, Sabine hat im Garten eine Keramikgans zerlegt. Ich hoffe es bleibt bei dem Schaden und sie tobt heute Nacht, weniger wild.

    Bild und Gedicht wieder ein schönes Gespann.

    Stürmische Abendgrüße
    Szintilla

  17. Quer sagt:

    Huch, das tönt beängstigend, auch von den ersten Sturmschadenmeldungen im Fernsehen! Bei uns soll Sabine erst gegen Morgen so richtig loslegen. Habe eben noch die Grüntonnen in Sicherheit gebracht…

    Lieben Dank und schönen Abendgruss.

  18. Sonja sagt:

    Hübsch kaputt!
    Nachtgruß von Sonja

  19. Quer sagt:

    Ja, das stimmt. Es sieht trotzdem nett aus.
    Morgengruss mit Sturmgebraus.

  20. sylvia sagt:

    a star is born…
    lieber gruß
    Sylvia

  21. Quer sagt:

    Sozusagen!
    Lieben Retourgruss.

Schreibe einen Kommentar zu Sonja Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert