Was wollen mir vertraun die blauen Weiten

Fotos Brigitte Fuchs

 

Was wollen mir vertraun die blauen Weiten,
Des Landes Glanz, die Wirrung süsser Lieder,
Mir ist so wohl, so bang! Seid ihr es wieder
Der frommen Kindheit stille Blumenzeiten?

Wohl weiss ich’s – dieser Farben heimlich Spreiten
Deckt einer Jungfrau strahlend reine Glieder;
Es wogt der grosse Schleier auf und nieder,
Sie schlummert drunten fort seit Ewigkeiten.

Mir ist in solchen linden, blauen Tagen,
Als müssten alle Farben auferstehen,
Aus blauer Fern sie endlich zu mir gehen.

So wart ich still, schau in den Frühling milde,
Das ganze Herz weint nach dem süssen Bilde,
Vor Freud, vor Schmerz? – ich weiss es nicht zu sagen.

 

Joseph von Eichendorff (1788-1857) deutscher Dichter

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

18 Antworten auf Was wollen mir vertraun die blauen Weiten

  1. PepeB sagt:

    Was für ein Blau!!!
    Und dann eine ganze Wiese damit …
    Da ist ein Romantiker der passende „Kommentator“.
    Liebe Grüße in Deinen Morgen
    Petra

  2. Eva sagt:

    Ja, all das Blau rührt etwas an in einem, es vertraut sich den Elementen an und tröstet uns in unserer „Blauäugigkeit“, auch so zu tun.

    Liebe Grüße von Eva

  3. Quer sagt:

    Bewusst blauäugig sein, finde ich ganz prima.
    Danke für diese schöne Anregung, Eva.
    Schönen Gruss zu dir.

  4. C Stern / Seelenbilder sagt:

    Dieses exquisit leuchtende Blau fange ich auch Jahr für Jahr so gerne mit der Kamera ein. Besonders, wenn der blaue Krokus von der Sonne geflutet wird, ergibt sich ein unnachahmlich schöner Schimmer.

    Lassen wir uns von den Grüßen aus der Natur verzaubern, das tut einfach gut!

  5. Quer sagt:

    So ist es, C Stern. Die Natur weiss uns immer wieder zu begeistern und zu beschenken.

    Dir ein gutes Wochenende und lieben Gruss.

  6. Gerhard sagt:

    Freude und Schmerz…beides liegt manchmal zusammen.
    Liebe Grüße Gerhard

  7. merlin sagt:

    da lassen wir doch die augen im blau weiden.
    vielleicht von eichendorff auch eine einladung blau zu machen…
    liebe grüsse durch den schneeregen.

  8. Quer sagt:

    Versuchen wir es, Merlin. :–)
    Obwohl meine Augen heute Morgen eher im nassen Grau weiden müssen.
    (Hier fällt Regen noch ohne Schnee.)
    Aber das Blau kommt wieder, keine Frage!
    Einen hoffnungsfrohen Gruss zu dir.

  9. Britta sagt:

    Dieses Blau ist jedes Jahr wieder eine Freude! Kraftvoll und zuversichtlich – ein Sinnbild des Frühlings. An einem trüben Tag wie heute noch leuchtender und eindrücklicher!
    Heitere Grüße Britta

  10. Quer sagt:

    So erlebe ich das auch, Britta.
    Heitere Retourgrüsse (die Sonne zeigt sich seit kurzem wieder…)

  11. Valentina sagt:

    Dieses Blau ist Balsam für Auge und Seele.
    Ich hab heute wieder einmal eine Leinwand hervorgenommen und die ganze Palette an Farben. Hei, wie hat das gut getan. Indigo- und Coelin- habe ich neben dem Königsblau auch sehr gern.
    Einen herzlichen Gruss, in Farben getaucht!

  12. Quer sagt:

    Blautöne in allen Nuancen und dazu die übrige Farbpalette, ja, das stelle ich mir erbaulich vor. :–)
    Leb deinen Farbenrausch aus, Valentina!
    Lieben Dank und schönen Abendgruss zu dir, in einen Rest Abendsonne getaucht.

  13. Sonja sagt:

    Schöne Krokanten, offene Blüten – unsere haben heute ob des Wetters die ihren zugehalten – und dieses feine, romantische Gedicht dazu, was für ein guter Blogeintrag heute.
    Gruß von Sonja

  14. Quer sagt:

    Lieben Dank, Sonja.
    Bei uns war der Tag zweigeteilt: morgens Regen, nachmittags Sonne.
    Einen romantischen Abendgruss zu dir.

  15. Sylvia sagt:

    dieses blau macht mich ganz kirre,
    großartig! ich mags!
    lieber gruß
    Sylvia

  16. Quer sagt:

    Fein. Ich finde dieses Blau auch ganz besonders attraktiv.

    Sei lieb gegrüsst, Sylvia!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert