Winterfreude

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Hier, auf dem Südabhang hatte die Sonne den ganzen Tag geschienen und die harte Oberdecke erweicht. Bei jedem Schritt sank Rainer bis an die Knie in den tiefen Schnee. Das Springen und Versinken, das Gleiten und sich wieder Herausarbeiten machte ihm ein knabenhaftes Vergnügen. So hatte er’s lange nicht getrieben, lange nicht in solcher Weise die Winterfreude genossen.

 

Margarethe von Sydow (1869-1945) deutsche Schriftstellerin
Aus „Jungfrau Königin“, Bielefeld 1902 (unter dem Pseudonym Franz Rosen)

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

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20 Antworten auf Winterfreude

  1. merlin sagt:

    jede jahreszeit hat ihren reiz!
    schön, wenn sich menschen unbeschwert im schnee tummeln 🙂
    ich erinnere mich gerne an kindheitstage, als wir vom schneespiel durchfroren wieder in die warme stube kamen.
    herzliche morgengrüsse zu dir.

    • Quer sagt:

      Diese Erinnerungen habe ich auch aus der Kindheit. Wir lernten Skifahren am Rheindamm und auf dem „Bödele“ ennet der Grenze.
      Die Kälte war viel präsenter bei der damaligen Kleidung, den Holzbrettern und dem noch nicht angepassten Schuhwerk… Aber schön war’s!
      Herzlichen Gruss zu dir.

  2. Sonja sagt:

    Schön. Die Menschen gehen mit dem Schnee und den anderen winterlichen Gegebenheiten leicht knabenhaft um…das Wörtchen „knabenhaft“ hat es mir angetan.
    Schöne Morgengrüße von
    Sonja

  3. Andrea Heinisch sagt:

    Ich bleibe heute an einer Redewendung deines Textausschnittes hängen … es lange nicht so getrieben zu haben … sich treiben lassen, denke ich, ja, sich wie ein Kind ohne Bedenken irgendwelcher Art zu vergnügen mit dem, das man vorfindet. Anders hingegen, wenn man selbst etwas treibt, dann übertreibt man vielleicht, dann treibt man eventuell etwas, das man besser nicht tun sollte, ja dann treibt man womöglich was auf die Spitze, dann ist man aber im besten Fall wie ein Kind und lässt sich treiben – wie der Erzähler im Textausschnitt. 🙂

    Liebe Grüße, ich lass mich heute mal durch den Tag treiben (wenn mir das denn gelingt 😉 )
    Andrea

  4. Quer sagt:

    Hach, ich mag deine Ausführungen, Andrea!
    Vielen Dank für diese erhellenden Zeilen zum Ausdruck „so hatte er’s lange nicht getrieben“. Ja, man spürt seine Freude heraus, seinen kindlichen Spieldrang.

    „Sich mal wieder ein wenig treiben lassen“: Deinen Vorsatz werde ich ebenfalls anzuwenden versuchen. :–)
    Sei lieb gegrüsst!

  5. Mona Lisa sagt:

    Sich treiben lassen und genießen –
    ja, das geht nicht nur im Schnee.
    Hab einen genussvollen Vollmonddienstag.
    Herzliche Grüße

  6. Quer sagt:

    Stimmt. Aber im Schnee ist es besonders weich und lustig.
    Danke und auch dir einen vollmondigen, gefreuten Tag!

  7. Eva sagt:

    Den Schnee kann man sich schön zurechtdrücken und mit ihm reden – das weiß ich noch ganz genau! 🙂

    Liebe Grüße von Eva

  8. Britta sagt:

    Schnee – so richtig schöner – vermag auch bei Erwachsenen die kindliche Gabe zu wecken, sich im hier und jetzt zu befinden und es zu geniessen. Schön, solche Momente! Deine Bilder dazu sind wunderbar!
    heitere Grüsse Britta

  9. Quer sagt:

    So ist es: Man wird ganz schnell wieder zum Kind – unbeschwert und verspielt.
    Danke, Britta, und herzlichen Gruss.

  10. PepeB sagt:

    Mit meinem Vater den steilen Schützenberg runderrodeln und uns dabei mit“Bahnfrei, Kartoffelbrei, morgen gibt es Spiegelei“ sinnfrei anfeuern – das war doch recht schön.
    Liebe (noch) schneelose Grüße heute
    Petra

  11. Quer sagt:

    Oh ja, das muss herrlich gewesen sein!
    Danke für den Beitrag, Petra, und einen eisigen, aber herzlichen Gruss.

  12. Gerhard sagt:

    Ein knabenhaftes Vergnügen?! Ich hoffe doch, daß unsere Mädchen das auch tun 🙂

    Liebe Grüssse
    Gerhard

  13. Quer sagt:

    Aber sicher, Gerhard, das kann auch ein mädchenhaftes Vergnügen sein (allerdings nicht für Rainer). :–)
    Es lebe die Gleichberechtigung!
    Lieben Retourgruss.

  14. Hausfrau Hanna sagt:

    Der kleine Knuffel,
    liebe Frau Quer,
    der auf dem Bauch im Schnee liegt, verkörpert die totale Winter- und Schneefreude!
    Hier lässt der Schnee (und damit der Spaziergang durch das Weiss) noch auf sich warten.
    Aber der Blick auf die Bilder entschädigt mich! 🙂

    Herzlich in den nebligen Dienstag
    Hausfrau Hanna

  15. Quer sagt:

    Genau, liebe Hausfrau Hanna, die kleine Schneeprinzessin ist einfach entzückend.
    Und wenn kein Schnee liegt, kann man sich wenigstens mit Fotos behelfen. Oder ein Stückchen höher in die verschneiten Hügel wandern – oder fahren. :–)

    Haben Sie trotz Nebel einen feinen Tag!
    Lieben Gruss.

  16. Valentina sagt:

    So daliegender Schnee weckt Lebensfreude, Freiheitsgefühle und ist ein weisses Meer für spielerisches, kreatives Tun.
    Wunderbar, das Bild!
    Einen herzlichen Gruss!

  17. Quer sagt:

    Das ist excellent zusammengefasst, Valentina!
    Lieben Dank und frohen Gruss.

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