Nume du

Foto Brigitte Fuchs. Übersetzt von der Mundart in Schriftsprache: „NUR NUR DU“

 

Wir wollen uns immer die Hände halten

 

Wir wollen uns immer die Hände halten,
Damit unsere Seelen nicht in den kalten,
Notvollen Nächten einsam erfrieren.

Wir wollen uns immer tiefer finden,
Damit wir uns nicht wie die armen Blinden
Im schwarzen Walde traurig verirren.

Wir wollen uns immer die Hände halten,
Damit wir uns nicht zu tief in die Falten
Des unendlichen Lebens verlieren.

 

 

Francisca Stöcklin (1894-1931) Schweizer Dichterin und Künstlerin

 

Foto Brigitte Fuchs: Holzfiguren im Rahmen einer Skulpturenausstellung des Steinmetzverbandes in Bad Ramsach
im Jahre 2014

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten auf Nume du

  1. Andrea sagt:

    Das finde ich schön, dass es heißt: „die Hände halten“ und nicht „an den Händen halten“. Das betont die Zugewandtheit, also das Hilfreiche, das Tröstliche, das man einander gibt / geben kann.

    „Arme Blinde“ würde man heute wohl nicht mehr schreiben.

    Ist das ein aktuelles Foto – wegen der Farben, die zur Zeit ja eine eindeutige Verbindung herstellen?

    Liebe Grüße, Andrea

  2. Quer sagt:

    Das Detail, das du erwähnst, Andrea, finde ich so überzeugend und schön. Ja, es macht einen Unterschied, ob man sich „die Hände“ oder „an den Händen“ hält.
    Das mit „den armen Blinden“ wäre heute natürlich verpönt.
    Das Foto mit der Schrift ist aktuell. (Ob das aber eine politische Botschaft sein will, weiss ich nicht.)
    Danke für deinen engagierten Kommentar und lieben Gruss.

  3. Britta sagt:

    Ja, das wäre schön, gemeinsam ist man weniger alleine. Sich gemeinsam im Leben verlieren – dieser Gedanke gefällt mir!
    Heitere Grüsse Britta

  4. Quer sagt:

    Gemeinsam kann manches so schön sein.
    Ein Glück und ein Geschenk, wenn zwei sich lieben, vertrauen und ergänzen.
    Heitere Grüsse auch zu dir, Britta.

  5. Eva sagt:

    Und wie schon die Bibel sagt: „Weh dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist keiner da, der ihm aufhelfe.“
    So war und ist es zu allen Zeiten, wir vergessen das manchmal.

    Herzliche Grüße von Eva

    • Quer sagt:

      Genau, Eva: Das dürfen wir nicht vergessen.
      Und dankbar sein für die Hände, die uns aufhelfen, wenn es nötig wird.

      Einen herzlichen Gruss zu dir.

  6. C Stern / Seelenbilder sagt:

    Das Gedicht ist in seiner Hinwendung zum DU wunderbar, mit den Auffälligkeiten versehen, die auch Andrea schon erwähnt hat.
    Ich mag solcherart Skulpturen, die nur die Hüllen nachformen – sie sind zeitlos. Eine ganz ähnliche findet sich in meinem Heim, ebenfalls aus Holz gearbeitet und natürlich sehr viel kleiner.

    Es ist höchst an der Zeit, dass wir es alle lernen, wie wir uns die Hände halten.
    Der Mensch muss sich entwickeln, zur zugewandten Menschlichkeit. Die Herausforderungen der Gegenwart sind deutlich genug. Was muss noch alles kommen, um zu begreifen, dass zu viele auf Kosten anderer leben?

    Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass das Foto, das „NUME NUME DU“ zeigt, eine politische Botschaft trägt. Die Farbgebung ist vermutlich kein Zufall!

    Auf dass wir alle unser DU wahrnehmen! Auf die menschenzugewandte Achtsamkeit!

  7. Quer sagt:

    Du sagst es, C Stern, wir haben allen Grund, uns hilfreich zur Seite zu stehen.

    Und das kleine Plakat könnte tatsächlich eine politische Botschaft sein. Die Farbgebung legt es jedenfalls nahe.

    Auf das Du also im besten Sinne!
    Lieben Dank und Gruss zu dir.

  8. Roswitha sagt:

    wir können uns nur entfalten in gemeinsamkeit mit anderen menschen, manchmal müssen wir einander die hände halten. wir können stütze sein und einander ganz nah, wie die skulptur. immer braucht es ein gegenüber, auch singen und tanzen ist schön mit anderen. liebe brigitte, ich wünsche dir ein osterfest mit zugewandten menschen, gruss roswitha

  9. Quer sagt:

    Das sind schöne Worte. Danke, Roswitha.
    Auch dir wünsche ich viel menschlichen Zusammenhalt über die Ostertage.
    Sei lieb gegrüsst!

  10. mona lisa sagt:

    Sich in die Falten des Lebens verirren, das passiert im Verlauf des Lebens immer mal wieder. Hilfreich ist es tatsächlich, wenn dann da jemand ist, der einem seine Hand reicht und einfach nur da ist.
    Nachdenkliche Grüße

  11. Quer sagt:

    So ist es.
    Lieben Dank, Mona Lisa, und herzlichen Retourgruss.

  12. PepeB sagt:

    Welchen Trost doch Hände und Berührung spenden können, sogar heilsam sind sie in ihrer Wärme und Vermittlung.
    Wunderschön in Bild und Worten Dein Beitrag auch heute
    Petra

  13. Quer sagt:

    Das ist wohl wahr, Petra. Hände können so liebevoll, fürsorglich und heilkräftig eingesetzt werden.
    Ein liebes Dankeschön und einen frohen Gruss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert