Fundus

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Zu Anfang blieb das Wort
unerhört hob sich die Hand
so getrost

Am Geraune der Stille
schulen wir unser Ohr
die Gebärden messen wir
am Sinn haftet
das unstete Bild
so gewiss
neigt sich der Ort
und so hell

 

Brigitte Fuchs
Aus „Das Blaue vom Himmel oder ich lebe jetzt“ Gedichte, Glendyn Verlag, Aarau 1993

 

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18 Antworten auf Fundus

  1. merlin sagt:

    wenn sich ein ort uns zuneigt,
    dann ist das ein geschenk.
    da gilt es alle sinne offenzuhalten.
    ich wünsche dir einen tag, der deinen fundus nährt!
    herzliche morgengrüsse.

  2. Quer sagt:

    Wie schön du das interpretierst, Merlin!
    Das Gedicht ist ja schon uralt und mir ist aufgefallen, dass es in einem etwas anderen Schreibstil verfasst ist als meine heutigen Texte. Aber wie könnte es anders sein. Wir verändern uns und damit auch unsere Art zu schreiben, zu gestalten, zu erleben…
    Lieben Dank und auch dir einen Tag voller alter und neuer Angebote!

  3. merlin sagt:

    ja, veränderung ist eigentlich die konstante in unserem dasein. fast paradox. texte von früher zu lesen und sie anzunehmen, ist manchmal gar nicht so einfach…
    glg.

  4. rosadora sagt:

    ein blatt
    eine rose
    ein schatten
    das unstete wort
    unser blick
    der sich verändernde
    erschüttern
    überall

    rosadora grüßt

  5. Quer sagt:

    Danke, Rosadora, da pflichte ich dir bei.

    Lieben Gruss zu dir.

  6. Eva sagt:

    Gleich zwei spannende Apokoinu lassen mich stutzen und beim wiederholten Lesen die verschiedenen Möglichkeiten, „das unstete Bild“, genießen – ein schöner Fund!

    Liebe Grüße von Eva

  7. Quer sagt:

    Das, liebe Eva, war damals ein spannendes, neues Spiel mit der Sprache, auch für andere Lyrikerinnen und Lyriker. Inzwischen trifft man die Konstruktion seltener an.
    Danke für den Fachbegriff dafür.
    Dir einen erfreulichen Tag und herzlichen Gruss.

  8. Gerhard sagt:

    Das Foto mit den zweien
    am Geländer
    ich kenn

    Ja, der Sinn muss haften
    sonst ist es keiner
    gell?!
    Dann such ich heute mal den Sinn
    sonst wird der Tag kein Gewinn

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  9. Quer sagt:

    Ja, such ihn, den Sinn,
    drauss‘ oder drin!
    Und ist es gelungen,
    wird fröhlich gesungen!
    :–)

    Merci, Gerhard, und lieben Gruss.

  10. mona lisa sagt:

    Lauschen bedeutet für mich die Ohren zu schulen.
    Wahrnehmen schult die Augen und weitere Sinne.
    Ergebnis ist eine Sinnensymphonie.
    Lieben Dank dafür.
    Herzliche Grüße

  11. PepeB sagt:

    Ein schöner (Wort-)Ort zum länger Verweilen, liebe Brigitte.
    Und es lohnt sich immer mal wieder ein Blick in den Fundus, um sich von den eigenen Texten selbst überraschen zu lassen …
    Sonnengrüße von
    Petra

  12. Quer sagt:

    Ja, manchmal ist das mit einem Aha-Erlebnis verbunden. :–)
    Auch von hier schöne Sonnengrüsse zu dir.

  13. Sonja sagt:

    so getrost…

    Danke.

    Sonja

  14. Quer sagt:

    Gerne!

    Lieben Abendgruss.

  15. Helmut sagt:

    „Am Geraune der Stille
    schulen wir unser Ohr“ –

    Großartig!

    Liebe Grüße
    Helmut

  16. Quer sagt:

    Oh, vielen Dank, Helmut.
    Fein, dass das bei dir so gut ankommt.

    Lieben Abendgruss.

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