Stichhaltiges

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Was im Garten wächst und blüht
und in Form und Farbe sprüht,
(ob für einmal oder jährlich),
ist oft nicht ganz ungefährlich.

Viele dieser hübschen Pflanzen
(Nesseln, Disteln, wie sie heissen),
stechen, brennen oder beissen,
lähmen gar durch Giftsubstanzen.

Manche kann man nicht berühren,
ohne einen Schmerz zu spüren.
Denn was heftig kratzt und sticht,
sieht man gern, doch pflückt es nicht.

 

Brigitte Fuchs

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

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Stille Mittagszeit

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Stille Mittagszeit –

Die Zierfische im Weiher

schwimmen durchs Hochhaus

 

 

Brigitte Fuchs

 

 

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Ohne Titel

Fotos Brigitte Fuchs: abgelichtet am 6. Oktober

 

 

Glück kommt wie Licht, wie Sonnenstrahlen,

Wie Windeswehn, wie Wolkenflug:

Hier einmal, dort zu hundertmalen

Und nie im Leben noch genug.

 

Wer kann es haschen, wer kann es finden?

Und wer bewahrt es, wenn er’s hat? –

Es schwebt ein Atem in den Winden,

Und schwimmt im Strom ein grünes Blatt.

 

 

Feodor von Wehl (1821-1890) deutscher Schriftsteller

 

Fotos Brigitte Fuchs: erstellt am 6. Oktober

 

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Bauernhofbesuch

Fotos Brigitte Fuchs: Stallungen im Murimoos

 

 

Dort, wo Bauernhöfe stehen,
gibt es dies und das zu sehen.
Schweine, Schafe, Esel, Rinder
sind für stadtgewohnte Kinder
eine kleine Sensation:
Jeder Grunz- und Schnatterton,
jedes Blöken, Muhen ist
(wie auch der Geruch nach Mist)
neu und etwas ungeheuer,
aber auch ein Abenteuer.
Gänse, Enten und Kaninchen
freuen Emma, Jan und Tinchen.
Heut sind Tiere, Feld und Teich
schönster Lern- und Spielbereich.

 

Brigitte Fuchs

 

Fotos Brigitte Fuchs: Areal im Murimoos

 

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Ruhe aus

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Ruhe aus; ein Feld, das geruht hat, trägt herrlich Ernte.

 

Ovid (43 v. Chr.-17 n. Chr.) eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker

 

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Limerick 142

Foto Brigitte Fuchs: Gesichter verfremdet

 

Elfriede von Schiller aus Frick
schrieb gerne, doch ohne Geschick
gereimte Gedichte
für Mann, Sohn und Nichte.
Sie nannte sie stolz „Limerick“.

 

Brigitte Fuchs

 

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Rose Garden

Fotos Brigitte Fuchs: kürzlich gesehen beim Restaurant Niesenberg, Kallern

 

 

Herbstliche Tage

Um den Gartenpavillon

später Rosenduft

 

 

Brigitte Fuchs

 

 

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Wie Artischocken

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

X

Wie Artischocken
Blättert mein Hirn.
Rauch entsteigt
Seinen Kaminen.
Krater brechen aus der Erde
Meines Leibes.

Blattern tupfen Träume auf die Haut.
Beine buchten sich an blaue Meere.
Inseln wachsen buschig aus der Brust.
Augen sind vom Glanz der Nacht entzündet,
Morsche Fingerspitzen trommeln Takt.

 

(…)

 

Klabund (1890-1928) eigentlich Alfred Georg Hermann Henschke, deutscher Schriftsteller und Lyriker
Aus „Irene oder Die Gesinnung“
Zwei von vier Strophen dieses Zyklus-Teils

 

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Herbstliche Wege

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Des Sommers weisse Wolkengrüsse
zieh’n stumm den Vogelschwärmen nach,
die letzte Beere gärt voll Süsse,
zärtliches Wort liegt wieder brach.

Und Schatten folgt den langen Wegen
aus Bäumen, die das Licht verfärbt,
der Himmel wächst, in Wind und Regen
stirbt Laub, verdorrt und braun gegerbt.

Der Duft der Blume ist vergessen,
Frucht birgt und Sonne nun der Wein
und du trägst, was dir zugemessen,
geklärt in deinen Herbst hinein.

 

Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Dichter, Kabarettist und Seefahrer

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Bildergeschichte II (Die Elster und die Krähe)

 

Es trafen sich die Elster und die Krähe
durch Zufall heut am Brunnen in der Nähe.

Da sagt die Elster: «Na, Kollege Stunk,
wie wärs mit einem netten Schlummertrunk?»

 

 

Dem bunten Schelm ist nicht zu trauen, dachte
die Krähe, die genervt den Abgang machte.

 

 

«Du blöder Kerl», rief ihr die Elster hinterher,
«zur Strafe sauf ich dir den ganzen Brunnen leer!»

Und sie begann zu trinken Schluck um Schluck,
bis sie auf nassem Stein mit einem Ruck

 

 

ins Wasser fiel. Tropfnass erklomm den Rand
sie rasch, wo kleinlaut sie die Fassung fand:

«So sauber war ich selten und so rein, –
vielleicht muss ich der Krähe dankbar sein.»

Brigitte Fuchs

 

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