Vetter Starmatz

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Wenn der Starmatz wieder heimkommt und der Frost nicht mehr dräut,
ach, was sind da die Kinder für glückliche Leut‘!
Denn da schwirrt’s bald und da schwebt’s bald in Lüften zuhauf,
und da tun bald alle Blümlein ihre Äugelchen auf.
»Vetter Starmatz, Vetter Jakob, was bringst du uns mit?«
»Ein bissel Knarren, ein bissel Flöten, ein bissel Zwitschern, ich bitt‘.
Keine Taschen im Rocke, kein Ränzchen ist mein,
wo tät‘ ich in der Fremde für euch was hinein?«

 

(…)

 

Victor Blüthgen (1844-1920) deutscher Dichter und Schriftsteller
Erste von drei Strophen des gleichnamigen Gedichtes

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

22 Antworten auf Vetter Starmatz

  1. Edith Hornauer sagt:

    Eine feine Bildsprache und ‚dein‘ flötender Star passt zu den Worten.
    Hier fliegen manche Stare gar nicht mehr weg, sicher, weil die Winter nicht mehr so lang, so arg kalt sind.
    Liebe Grüße
    Edith

  2. quersatzein sagt:

    So ist es wohl, Edith: Die Tiere passen sich den geänderten Begebenheiten an.
    Einen lieben Gruss zu dir.

  3. merlin sagt:

    da wünsche ich dem starmatz bei uns wohlergehen und zwitscherfreude.
    bei den obstbauern ist er nicht unbedingt gern gesehen…

    vorerst ist es heute draussen noch kalt.
    so warten wir mit dem ausfliegen noch etwas zu…
    herzliche morgengrüsse zu dir.

    • quersatzein sagt:

      Er wird sich schon zurechtfinden, der Starmatz. :–)

      Und euch wünsche ich, dass die Temperaturen noch etwas hochklettern und euch dann zum Fliegen oder Flöten animieren.
      Sei auch herzlich gegrüsst!

  4. C Stern sagt:

    Ob so ein Starmatz auch vor meinen Fenstern gerade zwitschert, könnte ich nicht einmal heraushören. Es sind so viele unterschiedliche Vogelstimmen – und zusammen ergeben ihre Gesänge wunderbare Melodien. So, wie sie kein Mensch komponieren könnte 😉
    Ich will die Natur heute wieder erkunden, bei für mich angenehmen Temperaturen –
    doch zuvor ein lieber Gruß von mir! C Stern

  5. quersatzein sagt:

    Ein Vogelkonzert ist natürlich kaum zu überbieten, C Stern.
    Geniess die wunderbaren Frühlingstage, die vor uns liegen!
    Lieben Gruss zurück zu dir.

  6. mona lisa sagt:

    Er bringt einfach sich selbst mit.
    Vielleicht ein Denkanstoß für uns Menschen 😉
    Liebe Grüße

  7. Gerhard sagt:

    Das Schwirren und Brummen ist doch genug. Noch dazu die Farben und die Formen. Das alleine erfreut schon den Menschen.

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  8. quersatzein sagt:

    So ist es, Gerhard. Das reicht doch vollkommen. :–)

    Ebenfalls liebe Grüsse zu dir.

  9. Hausfrau Hanna sagt:

    Schon wieder,
    liebe Frau Q.,
    etwas gelernt: Bis jetzt kannte ich nur den Begriff Piepmatz.
    Im Namen des Dichters steckt der Frühling, was etwas Bezauberndes hat.
    Mit einem fröhlichen Gruss in den heutigen Frühlingstag
    Hausfrau Hanna

    • quersatzein sagt:

      Den Namen Starmatz kannte ich auch nicht. Vielleicht hat ihn der Schriftsteller ja selber erfunden, wer weiss… ;–)
      Einen frohen Gruss zu Ihnen in den Frühlingsabend.

  10. Andrea sagt:

    das ist derart verniedlichend, alles ist sooo herzig … für mich ist so ein gedicht „sprachlich ungenießbar“, um ehrlich zu sein. – ich google nach den verfasser und finde mich bestätigt:

    „B. verfasste zahlreiche, oftmals idyllisierende Publikationen für Kinder und Jugendliche. Es entstanden nicht nur diverse Beiträge für Lohmeyers beim Alphons Dürr Verlag in Leipzig erscheinende Zeitschrift „Deutsche Jugend“, sondern auch Märchenbücher („Hesperiden“) und Bilderbücher mit Illustrationen von Oscar Pletsch, Kleinmichel oder Flinzer. Ferner veröffentlichte B. Gedichte, Romane und Opernlibretti („Die schwarze Kaschka“), die vielfach seine konservative, bürgerlich-nationale Gesinnung widerspiegeln.“
    Aus:Biografie von Victor Blüthgen (1844-1920) – Sächsische Biografie | ISGV e.V.

    Diese ins Extrem getriebene Harmlosigkeit in Sprache, Form und Inhalt … meins ist das nicht. – Ganz im Gegensatz zu den wieder wunderbaren Fotos! Die doch ein ganz anderes, ein echtes, ein „substanzielles“ (und nicht verkitschtes) Frühlingserleben widerspiegeln!

    Liebe Grüße, Andrea

    • quersatzein sagt:

      Das darfst du gerne so empfinden, Andrea.
      Ich selber bin da längst nicht so streng und finde das Gedichtchen charmant und hübsch. Schliesslich ist es an Kinder gerichtet und es entstand in einer Zeit, da die meisten Schreibenden in ihren Texten idealisierten und romantisierten.
      Müssten wir – deinen Ansprüchen entsprechend – nicht die meisten der Volkslieder und Gedichte aus jenen Jahren ablehnen wegen „Verniedlichung“?
      Aber natürlich respektiere ich deine Meinung dazu. Sie ist völlig in Ordnung. Es muss ja nicht jedes Gedicht jeder Leserin und jedem Leser in gleichem Masse gefallen.
      Meinerseits dagegen finde ich, dass wir ja auch in der Kunst ab und an etwas Kitsch tolerieren. Da darf es doch auch im literarischen Bereich mal etwas harmlos und „herzig“ zugehen.
      In diesem Sinne dir einen schönen Abend und lieben Gruss.

  11. piri sagt:

    Die Fotos sind so schön, sie gefallen mir sehr, sie zeigen den Frühling auf wie er ist. Auch hier blüht‘s überall. Liebe Grüße, piri

  12. Sonja sagt:

    Lustig!
    Und gut, dass es ein V ist und kein F …vor den Namen.
    Grüße von Sonja

  13. quersatzein sagt:

    Stimmt: Fetter Jakob wäre sehr unhöflich. :–)
    Einen lächelnden Abendgruss zu dir, Sonja.

  14. Syntaxia sagt:

    Den Namen habe ich auch noch nicht für einen Star gehört. Ich nehme an er meint einen solchen.

    Auf deinem Foto hast du die Mönchsgrasmücke toll beim Schwätzen erwischt. Etwas anderes scheinen die Vogelmännchen der Art auch kaum zu tun. Sie sind den ganzen Tag aktiv und bis kurz nach Sonnenuntergang unterhält uns ein Exemplar hier. Ich mag diese Singvögel, die irgendwie lustig aussehen mit der schwarzen Kappe. Die Weibchen sind braun und eher schlicht, wie so oft in der Vogelwelt. Sie sehe ich sehr selten einmal.

    Wenn uns der Frühling also symbolisch die Taschen mit den schönen Gesängen vollpackt, nehmen wir es gern an.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  15. quersatzein sagt:

    Ja, lassen wir uns von den Sängern im Vogelrevier den Frühling besingen und bezwitschern!

    Danke für die Zusatzinfos zur Mönchsgrasmücke.
    Lieben Abendgruss.

  16. Syntaxia sagt:

    Ich habe übrigens nach der Definition für Starmatz im „deutschen Wortschatz von 1600 bis heute“ geschaut und folgenden Satz gefunden:
    (im Käfig gehaltener) Star

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  17. quersatzein sagt:

    Danke für diese Recherche, Syntaxia.
    Aha, so ist das also. :–)
    Einen lieben Montagmorgengruss zu dir.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert