„Ulrich III. von Rüssegg war mit der hübschen Nachbarstochter en net der Reuss, mit Elisabeth von Hünenberg, glücklich verheiratet. Mit ihren Kindern ging die Hünenbergerin oft in die väterliche Burg auf gastliche Visite. Eines Abends wurde es unverhofft früh finster und in dunkler Abendzeit kam die frohe Gesellschaft endlich an die Reuss, machte es sich im bereitliegenden Fährschiff bequem und stiess vom Hünenberger Ufer ab. Allein in der dunklen Nacht sah der Fährmann vergeblich nach dem Rüssegger Landeplatz mit dem Sturmlicht aus. Das Fährschiff geriet in arge Not, die Reuss wellen schlugen über die Bootswand und der Weidling schaukelte bedenklich. Zwei Buben der Rittersfrau stürzten voll Schrecken ins nachtdunkle Wasser und unter wehem Hilferuf gingen sie unter. Endlich gelang die Landung des Schiffes am rettenden Ufer. Gross war die Trauer auf Rüssegg. Um in alle Zukunft ein solches Unheil zu bannen, stiftete der Freiherr Ulrich von Rüssegg eine hell strahlende Laterne am Reussplatz. So leuchtete das Rüssegger Licht all abendlich über das Flusswasser, bewahrte vor Unheil und kündete den rettenden Anlegeplatz von weitem an.“
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