Archiv der Kategorie: Texte

So fängt Zukunft an

Foto und Collage Brigitte Fuchs

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Adventskalenderfenster IXX

Foto Brigitte Fuchs

 

19

 

Wer von innen durch ein offenes Fenster blickt, sieht niemals so viel wie derjenige, der ein geschlossenes Fenster betrachtet. Nichts ist tiefer, geheimnisvoller, reicher, dunkler, strahlender, als ein Fenster von einer Kerze beschienen. Was man an der Sonne sehen kann, ist immer weniger interessant, als was hinter einer solchen Glasscheibe geschieht; in dieser schwarzen oder leuchtenden Öffnung lebt das Leben, träumt das Leben, leidet das Leben.

(…)

 

Charles Baudelaire (1821-1867) französischer Schriftsteller und Lyriker
Anfangszeilen aus seinem Text „Die Fenster“

 

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Adventskalenderfenster X

Foto Brigitte Fuchs

 

 

10

 

Wer doch einmal die Geschichte des Fensters schrieb – dieses wunderlichen Rahmens unseres häuslichen Daseins, vielleicht sein eigentliches Mass, ein Fenster voll, immer wieder ein vollgeschöpftes Fenster, mehr haben wir nicht von der Welt; und wie bestimmt die Form unseres jeweiligen Fensters die Art unseres Gemüts: das Fenster des Gefangenen, die croiseé eines Palastes, die Schiffsluke, die Mansarde, die Fensterrose der Kathedrale –: sind das nicht ebensoviel Hoffnungen, Aussichten, Erhebungen und Zukünfte unseres Wesens?

 

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926) österreichischer Lyriker deutscher und französischer Sprache
Aus „Briefe an Nanny Wunderly-Volkart“ (1919-1926)

 

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Adventskalenderfenster IX

Foto Brigitte Fuchs

 

9

 

Es gibt niemanden, den das Glück nicht mindestens einmal im Leben besucht. Aber wenn es ihn nicht bereit findet zum Empfang, kommt es zur Tür herein und geht zum Fenster hinaus.

 

 

Giuseppe Renato Imperiali (1651-1737) italienischer Theologe und Kardinal

 

 

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Adventskalenderfenster IV

Fotos Brigitte Fuchs: Fensterblicke von gestern, 3. Dezember (1. Adventssonntag)

 

4

 

Dichte immerhin, wer da mag und muss! Aber nur nicht so gar sentimental! Sonst fällt am Ende noch der Mond herunter und schlägt uns die Fensterscheiben ein. Das Ding wäre schon gut, aber — der Weltschmerz, der Weltschmerz!

 

Julie Eyth (1816-1904) deutsche Schriftstellerin
Aus ihrem Gedichtband: „Bilder ohne Rahmen“

 

 

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Adventskalenderfenster III

Foto Brigitte Fuchs

 

3

 

Ein Haus steht in der Finsternis.
Finsternis steht ringsum.
Ein Fenster leuchtet.
Einer sagt: Verzweiflung.
Einer sagt: Hoffnung.
Und eine Waage ist nicht zur Hand.
Nur Entscheidung.

 

Johannes Trojan (1837-1915) deutscher Humorist, Redakteur und Dichter

 

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Adventskalenderfenster I

Foto Brigitte Fuchs

 

1

 

Die Fenster unserer Herzen:
Machen wir sie auf
für das Licht,
für die Sonne am Tag
und für die Sterne in der Nacht.
Kommt Licht in unsere Augen,
dann kommt auch Licht in unser Herz.

 

Text von Unbekannt

 

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Lichtertanz

Foto Brigitte Fuchs: Hallwilersee

 

Wasserbild
zahm und wild

dunkel hell
zart und grell

voll und ganz
satter Glanz

weiche Form
und enorm

wandelbar
einzig gar

Baum und See
Rausch Idee

 

Brigitte Fuchs

 

 

Foto Brigitte Fuchs: Hallwilersee

 

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Ich möcht‘ so gerne wissen …

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

(…)

Ich möcht‘ so gerne wissen,

Ob sich die Fische küssen. –

Unterm Wasser sieht man ’s nicht,

Und überm Wasser tun sie ’s nicht!

(…)

 

Endlich bekam ich eine Antwort auf die Liedstrophe (des deutsch-dänischen Kabarettisten Max Hansen), die wir uns als Jugendliche so oft aufsagten …

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Dosen

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Das Glück des Lebens setzt sich aus winzigen Kleinigkeiten zusammen – den kleinen, bald vergessenen Wohltaten eines  Kusses oder Lächelns, eines freundlichen Blicks, eines von Herzen kommenden Kompliments –, zahllosen, unendlich kleinen Dosen angenehmer und belebender Freuden.

 

 

Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) englischer Literaturkritiker und Dichter

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

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