Monatsarchive: März 2024
Der Frühling ist da.
Fotos Brigitte Fuchs
Ich wandere den ganzen Tag, um den Frühling zu suchen und meine Schuhe gehen kaputt. Am Abend habe ich den Frühling noch nicht gefunden. Ich kehre heim und sehe eine Kirschblüte in meinem Garten. Der Frühling ist da.
Weisheit aus China
Veröffentlicht unter Bilder, Texte
22 Kommentare
Anagramm-Zweizeiler 593 zum Frühlingsanfang
Foto Brigitte Fuchs: Holzskulptur von Alex Schaufelbühl, Gnadenthal, Niederwil
WIEDER LOCKT DER LENZ,
DER LOCKER WITZELNDE.
Brigitte Fuchs
Veröffentlicht unter Anagramme, Bilder
18 Kommentare
Heim
Fotos Brigitte Fuchs
Unsere Zimmer haben blaue Wände
und wir wandeln leisehin durch Himmelweiten,
und am Abend legen Innigkeiten
mit Engelaugen ineinander unsere Hände.
Und wir erzählen uns Geschichten,
bis der Morgen kommt in Silberglocken
und dem Dämmersteine in den Locken,
der Sonne winkt durchs Tor von Wolkenschichten;
Und wie sie tanzt auf unseren wiesenhellen
Teppichen, leicht über sanftverschlungene Blumenstiele!
Zum Liebeslauschen laden unsere Stühle,
und von den Pfeilern fallen Seidenquellen.
Else Lasker Schüler (1869-1945) deutsche Schriftstellerin und Dichterin jüdischer Herkunft
Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte
18 Kommentare
Limerick 144
Foto Brigitte Fuchs
Marlene, Studentin aus Horgen,
beschrieb ihre Freuden und Sorgen
fast täglich als Frau
und wusste genau:
Sie würde die Lindgren von morgen.
Brigitte Fuchs
Veröffentlicht unter Bilder, Kapriolen
22 Kommentare
März
Fotos Brigitte Fuchs
Ah! Wie die buttergelbe Sonne
Uns wärmend durch die Poren dringt!
Wie neu erwachte Frühlingswonne
Uns das vergrämte Herz beschwingt!
Dem wintermüden Menschentume
Erheitert ihr die Phantasie,
Schneeglöckchen, Veilchen, Schlüsselblume
Und was auf Wiesen sonst gedieh!
Im Mistbeet herrscht ein reges Leben;
Das drängt sich an das helle Licht
Und will uns bald Gemüse geben,
Will Zutat sein zum Leibgericht.
Und wie sich froh den Hühnersteissen
Entringt das liebe Osterei!
So mag sich die Natur befleissen,
Dass sie nebst schön auch schmackhaft sei.
Das Starkbier regelt dann die Stühle,
Wenn Hertling spricht, ist’s ebenso,
Man sitzt im Frühlingslustgefühle
Und wird im Sitzen lebensfroh.
Ludwig Thoma (1867-1921) deutscher Schriftsteller und Rechtsanwalt
Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte
20 Kommentare
Denkspruch
Foto Brigitte Fuchs
Wohl sind die Königinnen der Blumenwelt die, die auf der Höhe des Frühlings blühen, Maiblumen, Jasmin und Rose. Aber auch noch am gefrornen Fenster dem schlanken Wuchs der über dem Wasserglase schwebenden Hyacinthe, dem Krokus, der noch aus dem Schneegefild heraus sein buntes Glockenköpfchen heben muss, zu lauschen, es kann über die Wonnen der Rosenzeit gehen. Erinnerung, Sehnsucht, Hoffnung sind die Begleiter der ersten Frühlingsboten und Sehnsucht beglückt oft mehr als Besitz.
Karl Ferdinand Gutzkow (1811-1878) deutscher Schriftsteller und Journalist
Quelle: Gutzkow: „Vom Baum der Erkenntnis“, Denksprüche, 1868
Veröffentlicht unter Bilder, Texte
20 Kommentare
Kleine Dohle
Foto Brigitte Fuchs
Es ist der kleinen Dohle
ganz offensichtlich wohle.
Dort zwischen Mond und Sonne
sitzt sie und krächzt mit Wonne.
Die Sonne jedoch mag das nicht.
Sie macht ein mürrisches Gesicht,
denn Vogelschiss auf Gold
ist wahrlich nicht sehr hold.
Der Mond – ganz Herr der Lage –
denkt: jede Vogelplage
ist nachts, wenn ich erscheine,
im Grund genommen keine.
Brigitte Fuchs
Veröffentlicht unter Bilder, Kapriolen
22 Kommentare
Daheim
Foto Brigitte Fuchs
Daheim, daheim! Nach so viel Wandertagen,
Nach so viel Nächten, wo ich sturmverschlagen
Schlaflos im Schiff ersonnen meinen Reim,
Nach Frost und Glut auf öden Felsenstiegen,
Nach ew’ger Hast – o welche Zauber liegen
In diesem kleinen Wort: Daheim!
Emanuel Geibel (1815-1884) deutscher Lyriker und Dramatiker
Erste von acht Strophen seines Gedichtes „Daheim“
Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte
20 Kommentare
Das…
Foto Brigitte Fuchs
D A S W I R D S C H O N W E R B E N !
Brigitte Fuchs
Foto Brigitte Fuchs
Veröffentlicht unter Bilder, Sätze
18 Kommentare
Mit viel Fantasie
Foto Brigitte Fuchs: Einkaufszentrum in Zürich
Auf einem vergoldeten Blumenschiff
mit Ebenholzmasten und Purpursegeln
schwimmen wir ins offene Meer.
Hinter uns,
zwischen Wasserrosen,
schaukelt der Mond.
Tausend bunte Papierlaternen
schillern an seidenen Fäden.
Arno Holz (1863-1929) deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker
Aus „Phantasus“ Erstes Heft, Berlin 1898
Foto Brigitte Fuchs
Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte
21 Kommentare